„Engagiert aus Überzeugung“
Die Motivation für mein politisches Engagement sehe ich bereits jeden Morgen kurz nach dem Aufstehen – wenn ich mit meinen Kindern am Frühstückstisch sitze, weiß ich, dass ich meinen Kindern, meinen Enkeln und allen folgenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen will.
Zum Studium bin ich 1996 nach Würzburg gezogen – und dort geblieben. Hier habe ich meinen Mann kennengelernt und hier fühle ich mich wohl – und hier habe ich ein neues Zuhause gefunden. Hier möchte ich alt werden.
Meinen Lebensraum möchte ich aktiv mitgestalten. Deswegen engagiere ich mich dort, wo ich wohne. Im Elternbeirat, in der Kirchengemeinde, im VCD, in der Gewerkschaft und vielen Vereinen und Verbänden. Von 2014-2020 war ich Mitglied im Würzburger Stadtrat – neben weiteren Ehrenämtern, Familie und Beruf.
Denn ich glaube, dass die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und (politischen) Ehrenamt eine zutiefst politische Herausforderung ist, die für Frauen deutlich schwerer zu bewältigen ist als für Männer. Wir Frauen brauchen hier klare Rahmenbedingungen auf der einen Seite aber vor allem auch Vorbilder und Beispiele, wie das gehen kann. In meinen sechs Jahren als Stadträtin habe ich bereits die Erfahrung sammeln können, dass man nicht nur manchmal dafür schief angeschaut wird, alles drei zu vereinen, sondern, dass von uns Frauen auch stärker abverlangt wird, all das unter einen Hut zu bringen. Ich will mich dafür einsetzen, dass wir Frauen alle in der Lage sein können, mit diesen Herausforderungen umzugehen.
Mit dem politischen Wille, diese Vereinbarkeit hinzubekommen und als Frau Gesellschaft politisch für Frauen mitzugestalten, begründet sich auch mein Interesse an allgemein gleichstellungspolitischen Forderungen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, eine Quote für Aufsichtsräte, Parität in den Parlamenten aber auch der Kampf gegen Gewalt an Frauen und der Schutz für Frauen vor Gewalt müssen auf jeder politischen Agenda stehen.
Bei den Jusos habe ich das politische Handwerkszeug gelernt. Dem Jusoalter längst entwachsen, bin ich ihnen als ehemalige Juso-Funktionärin nach wie vor verbunden. Und viele Themen, die wir bei den Jusos diskutiert haben, diskutieren wir auch heute noch. Die zentrale Frage: In welcher Welt wollen wir (zukünftig) leben? haben wir auf die verschiedenen Bereiche heruntergebrochen. Wie ermöglichen wir es, Menschen an der Gesellschaft mitzuwirken? Wie soll beispielsweise Schule gestaltet sein?
Bildungspolitik hat mich durch mein Lehramtsstudium bis heute begleitet. Nach einigen Jahren als Lehrkraft für evangelische Religionslehre an verschiedenen Schulen im Großraum Würzburg, bin ich heute an der Universität Würzburg beschäftigt. Ich berate Studierende im Lehramtsstudium und koordiniere Projekte und Angebote rund um das Lehramtsstudium. Mir ist sowohl die Herausforderungen im Lehramtsstudium als auch das System Schule vertraut und bekannt. Durch meine Tätigkeit ist auch ein Kontakt zu jungen Menschen und deren Sorgen und Nöten geblieben. Darüber bin ich sehr froh und dankbar.
Ein weiteres Herzensthema, für das ich in Würzburg und Unterfranken bekannt bin, ist das Thema Mobilität. Für mich ist klar: wir brauchen die Verkehrswende um den Klimawandel wirksam eindämmen zu können: Aus Überzeugung und mit Leidenschaft bin ich bevorzugt mit dem Fahrrad unterwegs. Deswegen engagiere ich mich aber auch als Vorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs (VCD) in der Region Mainfranken-Rhön.
Der für mich aber noch viel Wesentlichere Aspekt am Thema Mobilität ist dieser: Erst Mobilität ermöglicht wirklich an der Gesellschaft teilzuhaben. Sichere Geh- und Radwege, ein ausgebauter und gut funktionierender ÖPNV ermöglichen erst, dass auch Unterfränk*innen mit kleinerem Geldbeutel Teil unserer Gesellschaft sein können. Am 9 Euro-Ticket im vergangenen Sommer hat man das sehr deutlich gesehen. Viele Menschen konnten es sich endlich wieder leisten, zu reisen, Freund*innen zu treffen, usw …
Bereits als Stadträtin habe ich dafür gekämpft, dass alle in unserer schönen Stadt teilhaben können. Für mich ist Teilhabe mehr als eine leere politische Worthülse. Inklusion, Gleichstellung, Mobilität – das sind die drei zentrale Begriffe, die für mich für ein teilhabeorientiertes Unterfranken gelten sollen.
Für diese Anliegen und viele mehr möchte ich mich im unterfränkischen Bezirkstag einsetzen. Engagiert aus Überzeugung – das ist für mich wörtlich gemeint, denn ich weiß, Unterfranken kann mehr und genau das will ich politisch vorantreiben!