Eine Stadt ganz ohne Autos?

Oslo will bis 2019 eine autfreie Innenstadt und auch Paris hat das kürzlich mal ausprobiert.

(Leider hab ich das schönere Video nur auf franzöisch gefunden…)

Einen Sonntag lang verzichtet eine Großstadt aufs Auto. Die Straßen gehörten den Fußgänger_innen und dem Radverkehr. Wenn man dann noch bedenkt, wieviel Platz zur Verfügung stände, würden nicht an allen Ecken und Straßen der Stadt Autos parken oder fahren, dann fängt man schon an zu träumen von einer Stadt ganz ohne Autos (für manche mag es auch ein Alptraum sein…).

Davon abgesehen, dass sich diese Frage derzeit nicht stellt, denn es ist hier noch niemand bereit für eine autofreie Stadt (und vielleicht auch noch nicht für das Gedankenspiel „Autofreie Stadt“) hat es dennoch die Frage nach Alternativen zum Auto aufgeworfen. Und da gibt es doch so einiges.

Da sind die ganz offensichtlichen Alternativen: Zu Fuß gehen, den ÖPNV benutzen oder mit dem Fahrrad fahren. Mit einem E-Bike bzw. einem Pedelec kann man auch ohne Schwierigkeiten die Höhen in Würzburg überwinden, ohne am Ende verschwitzt im Büro anzukommen. Mit einem Lastenanhänger oder mit einem Lastenrad lassen sich auch größere Gegenstände mit dem Fahrrad transportieren. Wir nutzen unseren Anhänger zum Beispiel für den Getränke-Einkauf – der Getränkehändler kennt uns mittlerweile…

Wenn ich mit dem Auto im Stau am Stadtring stehe oder mit dem Rad am Stau vorbei fahre, fällt mir auch auf, dass in den meisten Autos nur eine Person sitzt. Mitfahrgelegenheiten zu nutzen und Fahrgemeinschaften zu bilden, wäre da sicher auch eine Alternative und würde Straße und Umwelt weiter entlasten.

Für Leute, die nur gelegentlich ein Auto brauchen, gibt es die Möglichkeit, Autos zu mieten oder am car-sharing teilzunehmen. Mit den Mobilstationen, die der Stadtrat im letzten Jahr beschlossen hat, und die jetzt eröffnet wurden, haben wir dieses Angebot erweitert. Ein Fahrrad-Verleih-System ist ebenfalls im Entstehen. Die ersten 4 Stationen, denen weitere im Lauf des Jahres folgen sollen, sind in Betrieb gegangen der Ausbau und die Kopplung mit den Mobilstationen ist in Planung

Und dann gibt es die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten aus den verschiedenen Mobilitätskonzepten. Wie entspannend, praktisch und vielfältig das ist, habe ich in einem Wochenend-Urlaub in Hamburg erlebt: Die Anfahrt mit dem Zug war entspannt und deutlich schneller als mit dem Auto. In Hamburg sind wir dann mit dem ÖPNV zum Hotel und haben uns das restlichen Wochenende in Hamburg zu Fuß und mit Leihrädern bewegt und dabei durchaus auch größere Distanzen zurückgelegt. Am jeweiligen Ziel angekommen, war in der Regel in der Nähe eine Fahrradstation, an der wir das Fahrrad zurückgeben konnten um später wieder ein neues auszuleihen.

Leihräder in Hamburg - meine Tagesabschnittsbegleiter

Leihräder in Hamburg – meine Tagesabschnittsbegleiter

Abgerechnet wurde nach Zeit, wobei in Hamburg die erste Halbe Stunde jeweils kostenlos war. Den Rückweg vom Hotel zum Bahnhof hätten wir dann auch mit einem Car-Sharing-Auto bewältigen können, haben aber den Spaziergang (dank neu gewonnener Ortskenntnis) vorgezogen. Das Auto haben wir keinen Moment vermisst. Auch wenn dieser Urlaub ohne Kinder in der Großstadt natürlich etwas ganz anderes ist als der Alltag mit Arbeit, Kindern etc. und wir tatsächlich an manchen Tagen auf das Auto angewiesen sind (oder meinen, es zu sein?), damit die Termine von allen unter einen Hut zu bringen sind, so ist mir dennoch klar geworden: Es gibt jede Menge Alternativen zum Auto. Man muss sich erstmal nur der verschiedenen Optionen bewusst werden und sie ernsthaft ausprobieren. Dann bleibt es nicht nur beim Lippenbekenntnis, dass ganz allgemein weniger Autofahren gut wäre. Dann kann man entscheiden, welche Alternativen sinnvoll und praktikabel für einen selbst sind.

Und aus Sicht der Kommunalpolitik ist die Aufgabe, Alternativen zum eigenen Auto und zum Autoverkehr zu schaffen und diese ansprechend und sinnvoll zu gestalten. Das bedeutet eben auf der einen Seite einen Ausbau des ÖPNV, Förderung des Radverkehrs, Schaffen von Park’n’Ride-Parkplätzen aber vielleicht auch eine weitere Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt. Und vielleicht ist auch ein autofreier Sonntag mal eine Idee für Würzburg?

 

Herbstspaziergang durch die Zellerau

Neulich – bei bestem Herbstwetter – hatte ich die Gelegenheit zu einem Spaziergang zu einigen Baustellen der Zellerau. Da ist zum einen der neu angelegte Spielplatz für Erwachsene, den wir gleich ausgiebig testeten.

Spielplatz für Große

Spielplatz für Große

Besonders nett auch die Kommunikation mit dem Mülleimer 😉

collage-2015-10-22Am Main ging es weiter. An der Kläranlage wird gerade gebaut. Die Schlammfäule wird erneuert. Beide „Ostereier“ sind im Bau und wir haben mal den Baufortschritt kontrolliert.

Baufortschritt bei der Kläranlage

Baufortschritt bei der Kläranlage

Das erste Ei ist ja schon quasi fertig...

Das erste Ei ist ja schon quasi fertig…

Nächste Station dann der Zeller Bock. Auch hier sieht man: Es tut sich was! Laut Tiefbauamt könnten bereits im Frühjahr 2016 der Zeller Bock wieder offen sein.

Blick in Richtung Zellerau - der Kreisverkehr funktioniert schon...

Blick in Richtung Zellerau – der Kreisverkehr funktioniert schon…

In Richtung Zell schaut es zunächst auch schon ganz gut aus

In Richtung Zell schaut es zunächst auch schon ganz gut aus

... aber hier wird noch gebaut!

… aber hier wird noch gebaut!

Auf dem Rückweg sind wir noch am Bürgerbräu-Gelände vorbeigekommen. Hier wird ordentlich gebaut und es ist vieles im Entstehen. Nicht nur das Central zieht dann hier raus, wenn alles fertig ist. Spannend was hier so entsteht…

das Bürgerbräu-Gelände, so wie es mal aussehen soll...

das Bürgerbräu-Gelände, so wie es mal aussehen soll…

... und so wie es gerade aussieht.

… und so wie es gerade aussieht.

Eine weitere Baustelle, die Radachse 2 von der Zellerau in die Innenstadt, wird erst geplant. Nächste Woche gehe ich da zum Planungsworkshop – auch das wird spannend…

Infrastruktur vor Ort

Eine gute Infrastruktur vor Ort ist wichtig. Das ist allgemein bekannt. In Rottenbauer ist das eigentlich ganz gut: Bäcker, Metzger, Bank, Straba, Supermarkt, Friseur  – nur für Bücher und Schreibwaren muss man an den Heuchelhof bzw. bis nach Heidingsfeld fahren. Alles, was man so benötigt, vor Ort kaufen zu können, ist bequem und für viele auch wichtig.

Im Sommer hatte der örtliche Supermarkt für 6 Wochen geschlossen – er wurde erweitert und umgebaut. Für die Bewohnerinnen und Bewohner von Rottenbauer hieß das: Wo anders einkaufen  – in der Regel verbunden mit Auto- oder Straßenbahn fahren.

Wir mussten deutlich mehr planen, was wann zu essen gebraucht wird. Wer wann was besorgen bzw. von einem Termin mitbringen kann usw. Schmerzlich vermisst wurde der Supermarkt insbesondere dann, wenn man dann bei der großen Einkaufstour noch was vergessen hatte und eben nicht schnell nochmal losziehen kann.

Was mir längst schon klar war, wurde mir in dieser Zeit noch einmal sehr deutlich bewusst: Die Nahversorgung ist gerade für die wichtig, die ohne Auto auskommen müssen, die nicht so mobil sind. Es ist aber auch für alle anderen deutlich bequemer und ein Stück Lebensqualität, vor Ort einkaufen zu können.  Und klar ist auch: Wenn diese Einkaufsmöglichkeiten nicht oder nur für seltene Einkäufe genutzt werden, lohnen sie sich bald nicht mehr für Händlerin bzw. Händler – und dann ist der Laden zu. In Rottenbauer konnten wir das 6 Wochen testen – mit dem Wissen: der Supermarkt macht wieder auf…

Ein weiterer Nebeneffekt, der durch die Supermarkt-Pause eingetreten ist: die Nachbarschaft ist wieder ein ganzes Stück näher zusammengewachsen. Gemeinsames Jammern, dass der Supermarkt zu hat und das regelmäßige in der Nachbarschaft auf Beutezug nach dem letzten fehlenden Lebensmittel für das Abendessen zu gehen, hat die Nachbarschaft zusammen geschweißt. Trotzdem ist es schön und eine große Erleichterung, dass der Supermarkt wieder offen hat.

Bei der Feuerwehr

Im Stadtrat gibt regelmäßg die Berufsfeuerwehr ihren Jahresbericht. Am 30. Juli war es wieder soweit. Im Vorfeld gab es Gespräche mit den Fraktionen, in denen die Feuerwehr auf Notwendigkeiten und Bedürfnisse hinwies.

Im Zuge der Gespräche wurden wir auch zur Feuerwehr eingeladen. Gerne habe ich diese Einladung angenommen. Als Kind waren wir mit Kindergarten und Grundschule bei der Feuerwehr zu besuch – das war damals schon immer spannnend. Und auch dieses Mal war das ein interessanter und informativer Besuch – gepaart mit Kindheitserinnerungen und Kinderträumen. Der Feuerwehrmann war schon damals der Held meiner Kindheit und ist auch heute einer der Helden meiner Kinder. Naja, fast, meine Tochter legt wert darauf, dass sie Feuerwehr-Frau werden will. Denn in Sachen Feuerwehr sind meine Kinder ExpertInnen. Wir haben zahlreiche Bücher über die Feuerwehr – und immer kommen da Feuerwehr-Männer vor.

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