Ein neuer Stadtteil entsteht…

Gerbrunner Tor klein

Auf dem Gelände der ehemaligen Leighton-Barracks entsteht in den nächsten Jahren ein völlig neuer Stadtteil. Diesen Prozess werden wir im Stadtrat begleiten. Eine spannende Aufgabe. Denn hier bieten sich viele Möglichkeiten und Chancen für die Entwicklung unserer Stadt. Fragen des Wohnens, der Vernetzung mit der Hochschule, der Naherholung und nicht zuletzt auch der Mobilität sind hier zu bedenken. Denn irgendwann soll auch die Straßenbahn Linie 6 den neuen Stadtteil anbinden. In der Nähe des Gerbrunner Tores soll dann die Endhaltestelle liegen. Continue reading

Sowas wie ein Auslandspraktikum…

… macht gerade die Artic Tram in Würzburg.
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Einigen ist sie sicherlich schon aufgefallen. Seit einigen Tagen ist eine besondere Straba in Würzburg unterwegs: Die „Artic Tram“ aus Helsinki. Sie macht hier so etwas ähnliches, wie ein Auslandspraktikum.

Die WSB hat sich hier als Gastfamilie beworben und den Zuschlag bekommen.

The human scale

Der VCD in Würzburg hatte eingeladen, gemeinsam den Film: The human scale im Central zu sehen und dann zu diskutieren. Dieser Einladung bin ich gerne gefolgt und hatte einen spannenden Abend und im Anschluss viele gute Gespräche.

Der Film geht letztlich um das Thema Stadtplanung. Er greift die Problematik vieler Großstädte auf, dass Wohnen am Stadtrand geschaffen wird, die Menschen aber im Centrum arbeiten und dorthin gelangen müssen. Dafür wiederum braucht es Straßen, viele und große Straßen. In der Folge werden die Städte immer unwohnlicher und unbewohnter, weil niemand sich dort aufhalten will geschweige denn dort wohnen möchte. Die Frage, die sich der Architekt Jan Gehl stellte ist: Wie müssen Städte sich weiter entwickeln, was muss bedacht und verändert werden, damit die Menschen dort gerne leben und sich dort gerne aufhalten? Denn geht es den Menschen dort gut, geht es auch der Stadt gut. Jan Gehl hat an anderer Stelle 8 Thesen formuliert für eine lebenswerte Stadt. Die Wiener Zeitung hat diesen Vortrag aufgegriffen und zusammengefasst. Inhaltlich geben diese Thesen viel wieder von dem, was der Dokumentarfilm zeigt.

Die Stadt vom Menschen her zu denken ist die zentrale These des Films und auch von Jan Gehl. Dicht verbunden damit sind Fragen der Mobilität. Wo leben die Menschen? Wo wollen sie leben? Und wie bewegen sie sich fort von A nach B?Man ahnt es schon, verbunden mit diesen Gedanken ist auch eine Kritik an der primären Ausrichtung an Erfordernissen des Auto-Verkehrs.  Am Beispiel des Times Square und des Broadway in New York wird eindrucksvoll gezeigt, wie Menschen den Platz und die Straße zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückerobert haben. Wie dem Bedürfnis des Menschen nach sozialen Kontakten Rechnung getragen wird und wie sich das Bild der Stadt und das Gefühl, sich dort aufzuhalten damit verändert hat.

 

Mich hat der Film nachdenklich gemacht. Zwar ist Würzburg nicht mit New York oder den anderen, im Film aufgegriffenen Großstädten vergleichbar. Aber auch hier haben wir immer wieder Überlegungen, wie wir eine Stadt gestalten, in der sich alle Menschen wohl fühlen können. Für mich ist das der zentrale Ansatzpunkt der Kommunalpolitik.  Die Spielpunkte in der Innenstadt, die in den letzten Jahren entstanden, Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten an verschiedenen Punkten in der Stadt sind sicherlich Punkte die hier zählen und zeigen, dass wir hier auf einem Weg sind. Besonders im Bereich Verkehr sehe ich aber noch viel zu tun. Wir haben – gerade auch in der Innenstadt – ein großes Problem mit Feinstaub und Lärm. Um gefühlt jeden einzelnen Parkplatz in der Innenstadt, der wegfallen soll, gibt es heftige Kämpfe. Tempo 30 ist für viele noch ein rotes Tuch. Ein Radverkehrskonzept ist erst am entstehen. Hier gibt es noch viel zu tun. Und gerade hier gilt es Lösungen zu finden, die primär für die Menschen gut sind. Hier sind wir auf dem Weg und ich möchte offen sein für neue, für andere Ideen einer lebendigen und modernen Stadt. Denn das hat mir der Film auch gezeigt: Manchmal lohnt es sich über Grenzen hinauszudenken. Oft ist mehr möglich und mehr machbar, als man sich zunächst vorstellen kann. Gerade das Thema Mobilität bietet hier noch viele Ideen, Ansatzpunkte und Möglichkeiten.

 

 

Tempo 30

Ich finde es sehr traurig, dass immer erst ein Unfall geschehen muss, damit vernünftige Forderungen nach Tempolimit in der Politik gehör finden. Das ist schon länger so.

Ich kann mich noch gut an meine Zeit in der Studierendenvertretung erinnern (das muss so um das Jahr 2000 gewesen sein): In Gesprächen mit nahezu allen Fraktionen des damaligen Würzburger Stadtrates hatten wir um Tempo 30 am Hubland gekämpft. Damals ohne das erhoffte Ergebnis…

Doch erst als im letzten Jahr ein Unfall dort die Aufmerksamkeit der Medien und der Politik gewonnen hatte, fand sich im Stadtrat – auf Antrag der Grünen – eine Mehrheit für diese Forderung.

Ähnlich war es jetzt mit dem Unfall auf der Löwenbrücke. Dass gerade diese Brückenquerung zu Fuß und insbesondere auch mit dem Rad kein Vergnügen, sondern tendenziell gefährlich ist, ist allen bewusst. An einer Gefahrenstelle als ersten Schritt das Tempo zu reduzieren scheint mir nur vernünftig – unabhängig davon ob dieser spezielle Unfall dadurch verhindert worden wäre oder nicht.

Der nächste Schritt muss dann, wenn eine Gerfahrenstelle identifiziert ist, das Tempo begrenzt ist, eine Prüfung einer weiteren Entschärfung der Gefahrenstelle sein.

Im Falle der Löwenbrücke scheint dies der Fall. Ein – noch nicht ganz fertig ausgearbeitetes Konzept – wurde dem Stadtrat in der letzten Sitzung vorgestellt. Das sah mir  auf den ersten Blick recht vernünftig aus und beachtet auch die Gefahrenstellen rund um die Löwenbrücke und zeigt Lösungen auf. Das Konzept soll jetzt fertig ausgearbeitet und dann den entsprechenden Ausschüssen und dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden. Hoffentlich bald…

Der Aufschrei um Tempo 30 auf der Löwenbrücke hingegen ist mir unverständlich.