Die AWO hat gefragt…

Für ihre Mitgliederzeitung WIR in Unterfranken hat die AWO alle Mitglieder, die für den Landtag bzw. den Bezirkstag kandidieren einen Fragebogen geschickt und in der Mitgliederzeitung veröffentlicht.

Da der Fragebogen ein wenig gekürzt werden musste, hier meine Antworten:

(Kinder-)Armut in Bayern … muss überwunden werden – nicht nur in Bayern aber auch hier. Armut und Ausbeutung müssen wir weltweit bekämpfen.


Wer alt ist … soll so lange wie möglich selbstbestimmt leben können. Er*Sie soll  zufrieden und glücklich auf das eigene Leben zurückblicken können.


Junge Menschen sollten …Perspektiven haben und ohne Ängste und Nöte in die Zukunft blicken können.


Asyl und Zuwanderung sind … Asyl ist ein wichtiges Grundrecht, dass wir nicht antasten dürfen. Zuwanderung ist ein Fakt. Gestalten wir gemeinsam unsere Gesellschaft in Vielfalt.

Gleichstellung und Teilhabe … sind Voraussetzung für ein solidarisches und gutes Miteinander in einer Gesellschaft. Teilhabe ermöglichen ist sozialdemokratischer Grundauftrag. Dafür kämpfe ich.

Klimaschutz heißt für mich … die Verantwortung für unsere Zukunft endlich erst nehmen. Poltische Maßnahmen ergreifen und bereit sein für Veränderungen! Verkehrswende ist dafür ein Baustein.

Ich kandidiere!

Im vergangenen Herbst hat mich die SPD Würzburg, Rottendorf und Gerbrunn als Direktkandidatin für den Bezirkstag in Unterfranken aufgestellt. Denn ich möchte weiter politisch mitmischen und mitgestalten – und für eine Gesellschaft streiten, in der alle Menschen gut, sozial abgesichert und in Gemeinschaft leben können.

Mittlerweile bin ich nicht nur als Direktkandidatin für Würzburg, Rottendorf und Gerbrunn aufgestellt, sondern wir haben auch die Liste für die Kandidat*innen der unterfränkischen SPD für den Bezirkstag beschlossen. In ganz Unterfranken kann man mich auf Platz 5 der SPD-Liste (Liste 5) wählen. Und – auch das steht inzwischen fest – am 8. Oktober 2023 findet die Wahl für den bayerischen Landtag und den unterfränkischen Bezirkstag statt. Für den Landtag empfehle ich natürlich meinen Parteifreund und unseren Direktkandidaten für den Landtag Alexander Kolbow.

Was mich antreibt, worum es mir geht, ist es,  Menschen Teilhabe zu ermöglichen. Keiner darf verloren gehen. SPD – die soziale Kraft. Beides alte Schlagworte aus den Wahlkämpfen – aber die bringen es auf den Punkt.

Ich bin Vorsitzende des VCD Mainfranken/Rhön – da geht es um alternative Mobilität. Da geht es folglich um Teilhabe. Das hat man im letzten Sommer am 9 Euro-Ticket deutlich gesehen: Menschen konnten sich endlich Mobilität leisten, sich leisten, Freunde zu besuchen, zu reisen. Auch deshalb war das 9 Euro-Ticket ein Erfolg.  Für mich der wichtigste Aspekt an diesem Ticket- neben vielen anderen auch wichtigen und positiven Effekten.

Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen, das gilt für Junge Menschen, Kinder und Jugendliche – die Zukunft unserer Gesellschaft. Das gilt auch für Menschen mit Behinderung – selbstbestimmt und weitgehend unabhängig sein können – hier spielt das Thema Assistenz eine Rolle. Und das gilt für alte Menschen, das gilt letztlich für alle Menschen – und es ist zu großen Teilen eine soziale Aufgabe!

Und selbstverständlich müssen wir als SPD Antworten finden auf die Herausforderungen und Gefahren des Klimawandels. Hier stehen wir in der Pflicht  – und mehr noch: unsere Aufgabe ist es auf allen Ebenen dafür zu kämpfen, dass auch nach uns noch Menschen auf unserem Planet ebenso gut wie wir leben können. Und die SPD ist hier in der Pflicht, das sozial gerecht und verantwortlich mitzugestalten. Soziale Gerechtigkeit, Teilhabe an der Gesellschaft – auch für zukünftige Generationen – dafür  müssen wir auf allen politischen Ebenen kämpfen. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten – ich bin bereit für diese Aufgabe. Deswegen engagiere ich mich. Deswegen kandidiere ich!

Neujahrsvorsätze und so…

Ob ich Neujahrsvorsätze habe?
Na klar! Wer nicht? Irgendetwas fällt einem da sicherlich ein – was man ändern möchte. Es muss zwar nicht zwingend der Jahreswechsel der Anfangspunkt sein. Aber es ist ein schöner Anlass, Dinge anders zu machen, zu verändern, oder liebgewonnene Dinge, die länger vernachlässigt wurden, wieder anzugehen…
Und das bringt mich zu meinem Punkt: Ich will wieder mehr bloggen. Es ist ja nicht so, dass es nichts zu erzählen gäbe.
Ich habe mir fest vorgenommen, die nächste Zeit hier wieder aktiver zu werden. Mal sehen, wie ich dafür Zeit finde.

Jetzt wünsche ich allen Leser*innen hier erst einmal ein gutes neues jahr – und viel Energie die Neujahrsvorsätze dann auch umzusetzen.
Und dann schauen wir mal, was hier in den nächsten Wochen und Monaten so passiert. Ich verspreche nix – aber ich will mich bemühen.

30 Jahre Deutsche Einheit

Mama, warst du eigentlich 1990 dabei? Wie war das? Fragte mich gestern mein Jüngster. Also begann ich nachzudenken und zu erzählen…

1990 war ich 13 Jahre alt. An diesen 3. Oktober erinnere ich mich noch. Wir waren Wandern gegangen aufs Walberla und Abends haben wir uns das Feuerwerk in Nürnberg angeschaut. Aber so recht beeindruckend war der Tag für mich nicht. Ein schöner Feiertagsausflug mit Feuerwerk zum Abschluss. Ich hatte in der Zeit auch andere persönliche Baustellen zu bearbeiten – so war ich gerade von der Kleinstadt Coburg in die Großstadt Nürnberg gezogen mit Schulwechsel und einem Neuanfang. Wie passend…

Viel eindrücklicher habe ich die Wende um den 9. November 1989 in der DDR erlebt. Als Kind in Coburg lebten wir mit der Grenze. Spaziergänge im Landkreis endeten regelmäßig am Grenzschild. Wir kannten die Namen der Orte, die ganz nah auf der anderen Seite der Grenze lagen, und doch so weit weg. Ich lernte in der Grundschule, dass die Itz, der Fluß durch Coburg, im Thüringer Wald, am Fuße des Bleßberg entspringt. Man konnte den Bleßberg sogar im Landkreis Coburg sehen. Aber trotzdem: ein Ort, der unendlich weit weg erschien.

An Besuche in der DDR selbst kann ich mich kaum erinnern, lediglich an eine Fahrt im Sommer 89 nach Berlin zur Hochzeit meines Cousins. Mein Vater war an den Grenzübergängen sehr angespannt und auch auf der Transitstrecke anders als sonst bei Urlaubsfahrten. Die Mauer in Berlin, die Grenzanlagen dahinter, all das hab ich damals gesehen und konnte es doch nicht fassen und begreifen. Heute bin ich dankbar, dass wir damals diese Reise unternommen haben. Damals empfand ich die Grenze, die Grenzübergänge aber auch die Mauer durch die Stadt als beängstigend.

Und dann kam der 9. November. Und mit ihm die Menschen, die zu uns in den Westen strömten. Auch da konnte ich noch nicht begreifen, was auf einmal geschehen ist. Die Grenze, die da immer war, undurchdringbar erschien, war offen? Die Geschäfte hatten Sonntag geöffnet. Vor den Kaufhäusern standen Schlangen – und immer wenn 20 Leute rauskamen, durften wieder 20 Personen ins Kaufhaus. Die ganze Stadt roch nach Trabbis und war voller Menschen – so voll, wie ich die verschlafene Kleinstadt vorher und nachher nicht wieder gesehen habe.

Am Wochenende kam dann der Anruf aus Weißenbrunn: die Grenze nach Almerswind ist auch offen. Wir fuhren hin und auch wir gingen „rüber“ nach Almerswind. Ich erinner mich noch sehr deutlich an die Grenzanlagen, die wir passieren durften. Hohe Zäune, Wachtürme, Zäune, Schilder „Achtung, Selbstschussanlage!“ , „Halt! Stehen bleiben“ ,“Minen“, Hinweise, die Wege nicht zu verlassen, … und wieder hohe Zäune – und, so meine Erinnerung, direkt nach dem letzten bzw. dem ersten Zaun das Ortsschild und dann das Dorf. An Almerswind erinnere ich mich nicht mehr. Aber an meine Angst, hinter diesen Zäunen eingesperrt zu werden und an meine Angst auf dem Weg durch die Grenzanlagen (auf dem wir viele bekannte und unbekannte Gesichter trafen) – für die Erwachsenen war es eher ein freudiges, fröhliches Erlebnis, mir hat es Angst gemacht. Aber auch für diese Erinnerung bin ich sehr dankbar.

Ich habe damals sehr wohl verstanden, was da gerade geschieht. Ich habe es gesehen, gehört und in der Kleinstadt erlebt. Fassen, was da gerade passiert und was das bedeutet, konnte ich damals nicht. Vielleicht braucht das den Rückblick in die Vergangenheit.

Diesen Sommer hatte ich eine Gelegenheit dazu, diesen Blick vor Ort zu tun und zu sehen und zu fühlen, was damals zu Ende ging und was neu begonnen hat. Unsere Radtour entlang der Nordseeküste fiel Corona zum Opfer und spontan und kurzfristig buchten wir eine Ferienwohnung in Weißenbrunn. Und auf einmal endeten da die Wege nicht mehr an der Grenze. Es war nicht mehr das Ende der Welt. Hier ging es noch weiter. Mehr noch: der nächste größere Supermarkt war in Schalkau/Thüringen (früher ganz weit weg) – der Weg nach Almerswind, den wir damals gelaufen sind, ist heute eine ganz normale Straße. Nichts erinnert mehr an diese Grenze und die Grenzanlagen. Mit der Familie konnte ich – einfach so – zur Itzquelle fahren und auf den Bleßberg wandern, der Berg, den man früher zwar sehen, aber nicht erreichen konnte. Der Berg liegt heute in Thüringen, nicht mehr in der DDR. Ich bin froh und dankbar, dass diese Grenzanlagen, dass der kalte Krieg, dass das Unrecht in der DDR ein Ende gefunden haben – ein Ende ohne Gewalt. Und ich bin froh, dass meine Kinder ohne die Unterscheidung Ost-/Westdeutschland, ohne die begriffliche Unterscheidung in alte und neue Bundesländer aufwachsen. Für meine Kinder sind das Bundesländer, Städte, Orte und vor allem Menschen, wie überall anders auch – und das ist doch dann schon ein Stück von der Deutschen Einheit.

Eine neue Einbahnstraße für Würzburg!

 Die Einbahnstraßenregelung in der Zeller Straße löst Probleme: sie teilt den Verkehrsraum etwas neu auf und erlaubt es, den Radverkehr deutlich sicherer zu führen. Dadurch wird auch die Situation für Alle, die zu Fuß unterwegs sind, deutlich besser: deren Gehwege verbreitern sich zwar nicht aber sie können nun mit deutlich mehr Abstand zum Autoverkehr rechnen.
Der Planungs- Umwelt und Mobilitätsausschuss (PUMA) hat beschlossen, einen Probebetrieb für 12 Monate durchzuführen. Die Mehrheit war mit 11:6 Stimmen deutlich. Eine Stimme kam dabei von der CSU. Die CSU-Fraktion hatte jetzt allerdings einen Sinneswandel und reklamiert den Beschluss, das bedeutet, dass der Gesamtstadtrat noch einmal über das Thema abstimmen muss – heute am 23.Juli ist es soweit.
Die CSU argumentiert in einer Pressemitteilung, dass der Jahresmittelwert der Schadstoffbelastung deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert läge. Das alleine darf aber kein Argument sein, Verkehr nicht zu reduzieren oder verlagern zu wollen. Auch in der Eichhorn- und Spiegelstraße dürfte die Schadstoffbelastung sehr gering sein. Wohl niemand käme hier auf die Idee, PKW-Verkehr zuzulassen. Außerdem beruft sich die CSU auf theoretische, berechnete Werte aus dem Luftreinhalteplan von 2018. Ob die Luft so sauber ist wie berechnet kann sie nicht wissen.
Die Aussage der CSU, die geplante Versuchsregelung bringe „offensichtlich keine Vorteile für den Fuß- und Radverkehr“ ist offensichtlich unrichtig. Mehr Platz für den Radverkehr wird zu deutlich mehr Platz bei Überholvorgängen führen, der wegfallende Gegenverkehr wird gefährliche Überholmanöver reduzieren. Das Sorgt auch für mehr Abstand von den schmalen Gehwegen am Straßenrand und somit für Sicherheit für Fußgänger.
Auch die angeblichen negativen Effekte auf den ÖPNV belegt die CSU nicht. Das kann sie auch nicht, denn die gibt es nicht: Schultäglich fahren durch den unteren Teil der Zeller Straße drei Busse. Diese fahren bergauf und können dies auch bei dem Bestehen einer Einbahnregelung.

Die Geschäftsleute in der Zeller Straße sehen eine Einbahnstraßenregelung kritisch berichtete gestern die Mainpost. Sie befürchten, dass sie für Kunden und Lieferanten nicht mehr gut erreichbar sind. Ganz ehrlich: das sind sie jetzt schon nicht. Direkt vor der Tür kann man nur im absoluten Halteverbot parken, die Gehwege sind eng und schön ist es da nicht zu Fuß unterwegs. Aber selbst wer mit dem Auto kommt, muss einen Parkplatz suchen und dann längere Wege in Kauf nehmen. Vielleicht bestünde ja die Möglichkeit, bei einer Einbahnstraße zwei oder drei Kurzzeit(!)-Parkplätze einzurichten – etwas mehr Platz wäre da dann ja.